Einleitung zu:

Alles im Wunderland? - Notizen von unterwegs -

Wolfgang Loth

"Das Ende der Problemzonen"
Aus der Werbung für einen Rasierapparat

"Let's do things better!"
Aus der gleichen Werbung für den Rasierapparat

"Hochnebelartige Bewölkung"
Aus einem Wetterbericht

Es hat sich was getan

In einem Buch mit dem Titel "Einfach, kurz und gut" eher vorsichtig über Lösungsorientierte Kurztherapie nachzudenken, mag verwundern. Aber gerade weil sich mit dem Namen, den sich das Verfahren gemacht hat, so gut Werbung machen läßt, gerade weil es so gut in die gesellschaftlich-ökonomische Landschaft paßt, gerade deshalb möchte ich den nachdenklichen Teil nicht denen überlassen, die auch den Prämissen Lösungsorientierter Kurztherapie nichts abzugewinnen vermögen.

So gesehen: Was hat sich denn getan? Lösungsorientierte Kurztherapie ist offensichtlich gesellschaftsfähig geworden. Sie hat sich einen Namen gemacht als ein Verfahren, mit dem in kurzer Zeit zu gelingen scheint, wozu andere erheblich mehr Aufwand betreiben müssen. So angenehm sich dieses Image auch auswirken mag, es kehrt wahrscheinlich den Umstand unter den Teppich, daß ihm eben nicht das gelingt, wozu andere viel mehr Aufwand betreiben müssen. Es gelingt ihm etwas anderes! Und dieses andere ist letztlich nicht billiger zu haben als das Herkömmliche. Aber vieles spricht dafür, daß die Folgekosten geringer sind.

"Einfach ist nicht leicht", bringt es Steve de Shazer (1996b) auf den Punkt. Und auch im Wunderland geht nicht alles "wie von selbst". Erst recht bedeutet Wunderland kein topographisches Ziel, in dem sich bis zum seligen Ende ausharren ließe. Wunderland liegt unterwegs, und sein Kennzeichen sind nicht Wunder sondern Wundern.

(....)

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